Workshop Frauen-Selbstbehauptung beim ATS Buntentor

Frauen-SV

Am 25.02.2017 fand beim ATS Buntentor ein Workshop für Frauen-Selbstbehauptung statt. Der Workshop basierte ebenso, wie der eigentliche 6-Wochen Gesamtkurs auf den Prinzipien des Deutschen Ju-Jutsu-Verbandes mit Themen Prävention, Selbstbehauptung und Selbstverteidigung mit ihren jeweiligen Inhalten.
Dieser Workshop fand auf Wunsch der ehemaligen Teilnehmerinnen von Frauen-Selbstbehauptungskursen statt. Dazu kamen dann noch interessierte Anfängerinnen aus dem ATSB bzw. externe. Es fanden sich 25 Teilnehmerinnen ein.

Die praktischen Einheiten wurden in getrennten Gruppen durchgeführt. Für die eine Gruppe war es ein „Auffrischkurs“, für die andere die erste Anfängerstunde.
Als Übungsleiter und Partner, und auch als ihre Opfer, fungierten die fünf langjährigen, männlichen Ju-Jutsuka des ATSB, Hans-Dieter Huwald (5. DAN JJ), Lars Engert (2. DAN JJ), Jörg Häntzschel (2. DAN JJ), Dennis Kellner von Bergen (2. Kyu JJ) und Christian Schlaile (2. Kyu JJ).
Alle Übungsleiter sind im Besitz der Kursleiterlizenz Frauen SV des DJJV, die letztes Jahr vom JJV Bremen durchgeführt wurde. Das Ausbildungskonzept wurde vom DJJV in enger Zusammenarbeit mit der Polizei ausgearbeitet.
Als weiteres Highlight des Workshops konnte der ehemalige Bremer Polizeihauptkommissar Frank Kunze (Polizeihauptkommissar a.D. und 2. DAN Judo) als Übungsleiter gewonnen werden, der mit seinen Erfahrungen, Tipps und Tricks der Veranstaltung eine zusätzliche positive Wirkung gab.
Der Workshop enthielt ausgewählte Themen des 6 mal zweistündigen Frauen Selbstbehauptungskurses.
Auch hier fanden die Themen Prävention, Selbstbehauptung und Selbstverteidigung mit ihren jeweiligen Inhalten entsprechende Berücksichtigung. Prävention heißt, wie erkenne und vermeide ich für mich gefährliche Situationen. Selbstbehauptung heißt, wie komme ich aus gefährlichen Situationen mit eigenen Maßnahmen wieder heraus und Selbstverteidigung bedeutet, dass sich frau durch einfache, sehr leicht zu erlernende Techniken gegen einen Angreifer wehren kann. Das Hauptgewicht in diesem Workshop lag auf der Wiederholung bereits vermittelter Selbstbehauptungsmaßnahmen bzw. gelernter Selbstverteidigungstechniken.
Es wurden Verhaltensweisen in verschiedenen Gefahrfällen besprochen. Dazu hatten die Frauen viele Fragen, deren Antworten einzeln durchgesprochen bzw. eingeübt wurden. Mittels entsprechender Übungen haben die Frauen wiederholt, wie man sich durch lautes Schreien behauptet.
Das deutliche Ziehen von Grenzen mit dem Abstoppen bei nicht gewollter Annäherung wurde intensiv geübt. Auch Möglichkeiten, wie ein Angreifer zu stoppen ist, wenn er Grenzen überschreitet, wurden den Frauen vermittelt. Weitere Abwehrmaßnahmen gegen zum Beispiel Würgen der Frau auch gegen eine Wand, fassen der Arme oder Hände, wurden intensiv geübt. Für die Frauen war oft verblüffend, wie einfach und leicht man sich wehren kann. Auch sollte heute niemand mehr diese Frauen beim Tanzen zu großer Nähe zwingen. Es wäre schmerzhaft für den aggressiven „Tanzpartner“ und er würde sehr schnell auf „normalen“ Tanzabstand zurückkehren.
Es wurde von den Frauen ausprobiert, wie das ist, wenn sich frau mittels Schlagen mit Schaumstoffröhren auf die Angreifer wehrt. Frau konnte ohne Konsequenzen auf Mann einschlagen.
Eigener Schutz der Frauen beim Geschlagen werden wurde mittels Schaumstoffröhren wiederholt.
Die Frauen haben auch gelernt ihre Handtaschen, im Workshop simuliert durch Baumwolltaschen mit weichem Inhalt, als Abwehrmittel gegen Angreifer einzusetzen.
Es gab einen stehenden Angreifer in einem Vollschutzanzug, der von den Frauen angegriffen und geschlagen wurde. Hier konnten die Frauen ausprobieren, wie es sich anfühlt, wenn man wirklich mit Hand und Fuß auf einen Angreifer einschlägt und eintritt. Die natürliche Scheu jemanden zu verletzen konnte vergessen werden und jede Frau konnte ihre persönlichen Abwehrmöglichkeiten austesten, ohne dass es zu Verletzungen beim männlichen Partner kommen konnte.
Die Einsatzmöglichkeiten von Waffen in der Selbstverteidigung von Frauen wurde an Beispielen von Pfefferspray, Kubotan, Schrillalarm, Messer, Gaspistole etc. besprochen.

  • Bild: Walter Gerbracht

Das Hauptziel war, dass die Frauen selbstbewusster mit schwierigen Situationen umgehen können. Dieses Ziel wurde erreicht. Aber auch alle Kampfsportler haben den Einsatz ohne nennenswerte Verletzungen überlebt.
Im Abschlusskreis zeigten sich die Frauen sehr zufrieden und angetan von der Veranstaltung und sprachen davon, sich jetzt sicherer zu fühlen. Eine Wiederholung in regelmäßigen Abständen wurde allgemein gewünscht.
Ein besonderer Dank geht noch an Frauke S. und Andreas W. vom Niedersächsischem JJV, die mit ihren Tipps und Hilfen zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben.
Interesse an einem laufendem Workshop „Frauen-SV“ bitte an ju-jutsu@atsbuntentor.de melden.